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Trausdorf

Seehöhe:
151 m
Flächenausmaß:
1.544 ha
Einwohnerzahl:
1.908
Anteil der Kroaten:
44 %
Website:


Geschichte

Es ist fraglich, ob das in einer Urkunde aus 1153 erwähnte Gut des DRUC mit DOROG, dem alten Namen von Trausdorf, identifiziert werden kann. Die Historiker des Bgld. Landesarchivs halten daher eher an der Jahreszahl 1307 fest. In diesem Jahr ist der alte Name von Trausdorf als DURUG eindeutig belegt. In der ersten Hälfte des 14. Jh. befindet sich Trausdorf im Besitz der adeligen Familie Gutkeled. Gegen Ende des 15. Jh., zur Zeit der Regentschaft der beiden ungarischen Corvinen (Johann Hunyadi und sein Sohn König Matthias Corvinus), entstand die Herrschaft Eisenstadt. Nach dem 1500 von der niederösterreichischen Hofkammer aufgerichteten Urbar gehörten Ortsteile von Trausdorf zur Herrschaft Eisenstadt. Dies waren 24 Eisenstädter Lehensfamilien, bestehend aus 21 Untertanen und drei Mühlen, sowie sechs "öde" (aufgelassene Höfe). Die Hälfte von Trausdorf blieb nach wie vor im Besitz der Grafschaft Forchtenstein.

Besiedelung durch Kroaten

1527 waren in Trausdorf insgesamt zwei Kroaten verzeichnet. Maßgeblich an der Kroatenansiedlung, die in immer stärkerem Maße in der Grafschaft Forchtenstein und Herrschaft Eisenstadt einsetzte, waren die Pfandinhaber
Jakob von der Dürr und Moritz von Fürst. Das Urbar von 1569 enthält im zweigeteilten Ort 45 Eisenstädter Untertanenfamilien, davon 36 kroatische; die 36 Forchtensteiner Familien dürften großteils kroatischer Abstammung sein.11 Jahre später ist Trausdorf mehrheitlich von kroatischen Familien bewohnt. Von den insgesamt 95 Familien werden 73 als kroatisch bezeichnet. Damit war der Wechsel zu einer kroatischen Gemeinde vollzogen.

Wulka

Die Wulka ist eines der beiden wichtigsten Fließgewässer des Nordburgenlandes. Das Einzugsgebiet der Wulka hat eine Größe von ca. 400 km² bei einer Gesamtlauflänge von rund 38 km und besteht zum großen Teil aus dem Mattersburger und dem Eisenstädter Becken. Die geologisch gesehen relativ kleinen Tallagen im niederschlagsarmen Nordburgenland sind begrenzt durch das Leithagebirge im Norden, das Rosaliengebirge im Südwesten und dem Brennberg im Süden. Die Landschaft ist überwiegend hügelig und neben größeren Waldflächen und Dauergrünland von der Landwirtschaft geprägt.

Die Hutweide

Zum Zeitpunkt der Gründung der Urbarialgemeinde besaßen die Trausdorfer Urbarialisten zwei große Weideflächen: die "Gemeinsame Hutweide" und die "Große Heide". Die "Gemeinsame Hutweide" konnte bis 1938 beweidet werden. Das Vieh wurde von zwei Hirten durch die heutige Flugplatzstraße zur Weide getrieben.1938 musste der Weidebetrieb eingestellt werden, da die Deutsche Wehrmacht auf der Hutweide mit dem Bau des Flugplatzes begann. Einige Jahre nach dem Krieg wurde die "Gemeinsame Hutweide" wieder als Weidefläche und ab Anfang der 60er Jahre gleichzeitig auch als Segel- und Sportflugplatz genutzt. Als in den 70er-Jahren die Rinderhaltung stark zurückging, wurde die Beweidung eingestellt. Heute ist die Trausdorfer Hutweide das Ziel vieler Freizeitsportler und Spaziergänger. Die Wege rund um die weite Ebene eignen sich ideal zum Joggen, Nordic Walking und Radfahren. Das Areal im Ausmaß von rund 100 ha steht heute im Besitz der Urbarialgemeinde bzw. der politischen Gemeinde Trausdorf.

Papstbesuch

Einen wahrlich historischen Tag erlebte die Gemeinde Trausdorf am 24. Juni 1988. Rund ein Jahr vor dem Fall des Eisernen Vorhanges zelebrierte Papst Johannes Paul II. eine Messe auf dem damaligen Gelände des Flugplatzes
Trausdorf vor rund 100.000 Gläubigen. Neben allen burgenländischen Volksgruppen waren auch zahlreiche Katholiken aus dem benachbarten Ausland, vor allem aber aus Ungarn und der Slowakei, nach Trausdorf gekommen. In seiner Ansprache erinnerte der Papst vor allem an die Brückenfunktion Österreichs zwischen West und Ost. Noch heute erinnert am Gelände der Hutweide ein weithin sichtbares Kreuz an dieses großartige Ereignis.

Fasangarten

Im Jahre 1743 fasste Fürst Paul II. Anton Esterházy den Plan, im "Trauersdorfer Waldl" einen Fasangarten einzurichten. Das "Waldl" sollte dem jagdlichen Zeitvertreib des Fürsten und seinen Freunden und Gästen dienen. Nach dem Urbarialvergleich im Jahr 1864 erwarben die "Trauersdorfer" die Waldfläche samt der Mauer und dem Jägerhaus mit dem Brunnen um eine Ablösesumme von 10.000 Gulden. Der Trausdorfer Waldanteil besteht heute aus 1708 Parzellen. Die Gesamtfläche im Ausmaß von rund 150 ha ist im Besitz von 145 Privatpersonen, der Gemeinde Trausdorf, der römisch-katholischen Pfarre und der Urbarialgemeinde. Der Wald besteht zu 75% aus Zerreichen und zu 15% aus Traubeneichen. Rund 10% sind Akazien (Robinien), Aspe (Espe), Birke, Feldahorn und Linde. Der Fasangarten wird in erster Linie zur Holzgewinnung genutzt.Zusätzlich dient er als Rückzugsgebiet für Wildtiere.

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